Fachkräftemangel und die Energiewende

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Fachkräftemangel und Fachwissen sind für die Energiewende von entscheidender Bedeutung

Der Fachkräftemangel geht zwar etwas zurück, bleibt aber erheblich: In Deutschland gibt es derzeit für mehr als vier von zehn offenen Stellen keinen passenden Arbeitslosen.

Der Fachkräftemangel bleibt ein Problem für die deutsche Wirtschaft.

Der sogenannte Fachkräftemangel ist im September etwas zurückgegangen. Doch laut einer Studie des Kompetenzzentrums Fachkräfte (Kofa) des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) gibt es in Deutschland immer noch nicht genügend qualifizierte Arbeitslose für 510.000 offene Stellen.

Das sind 13 Prozent weniger als im September 2022, aber deutlich mehr als vor Beginn der Covid-Krise im Februar 2020. Damals betrug der Fachkräftemangel noch gut 380.000. Der Begriff „Fachkräftemangel“ bezieht sich nicht auf die absolute Zahl der offenen Stellen (im Sommer 2023 waren es allein rund 1,26 Millionen für qualifizierte Arbeitskräfte), sondern vielmehr auf die Zahl dieser offenen Stellen, für die es nicht genügend qualifizierte Arbeitslose gibt in Deutschland. . Demnach konnten im September durchschnittlich mehr als vier von zehn Stellen nicht mit entsprechend qualifiziertem Personal besetzt werden.

Als Hauptgrund für die leichte Verringerung des Abstands sehen Arbeitsmarktexperten die schwierige Wirtschaftslage.

In einigen Branchen Deutschlands ist die Nachfrage jedoch stark gestiegen. Mittlerweile gibt es deutlich mehr offene Stellen für Fachkräfte im Bereich Erneuerbare-Energien-Technologie. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete die Studie einen Anstieg von 190 Prozent. Auch in anderen für die Energiewende wichtigen Berufen ist ein deutliches Beschäftigungswachstum zu verzeichnen. „Ein zunehmender Fachkräftemangel in diesen Berufen könnte die Klimaziele gefährden“, sagte die Hauptautorin der Studie, Valeria Quispe.

Eine besonders angespannte Personalsituation hat sich in den Bereichen „Überwachung und Steuerung des Eisenbahnverkehrs“ und „Baugeräte“ entwickelt. In beiden Berufsgruppen kommen auf 100 Stellen lediglich elf bis zwölf Arbeitslose mit entsprechender Qualifikation. Der Bedarf an qualifiziertem Personal variiert je nach Berufsgruppe deutlich. Einen besonders deutlichen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten die Bereiche Sprache, Literatur, Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Medien, Kunst, Kultur und Design – minus 13,9 Prozent.

Obwohl die Zahl der offenen Stellen zurückgegangen ist, ist die Zahl der qualifizierten Arbeitslosen im September wieder auf über eine Million gestiegen. Das sind 7,8 Prozent mehr als im Oktober 2022. „Es lohnt sich, auf angelernte und ungelernte Menschen zu achten. Mit einer gezielten Weiterbildung könnte sich zumindest ein Teil von ihnen auf den Weg zu qualifizierten Fachkräften vorbereiten“, sagt Wirtschaftsexperte Quispe.

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